Treibstoff
Originalbeitrag vom 03.01.2007 aus dem persönlichen Tagebuch; bezieht sich auf einen Bruchtest, den ich im Rahmen eines Selbstverteidigungskurses für Mädchen gemacht habe und der mich nie wieder losgelassen hat...
Bildquelle
Der perfekte Moment. Mein Herz schlägt laut in meinem Kopf, ich höre auf nichts außer der Stimme der Lehrerin. Ich kann mich heute nicht daran erinnern, was sie gesagt hat, ich erinnere mich nur daran, dass es hypnotisch wirkte. Ich spürte Kraft in mir, meine Faust fühlte sich hart an, ich sah auf das Brett, vor dem ich kniete. Ich atmete im angegeben Takt, ich dachte für die Momente im angegeben Takt. Es fühlte sich fast wie Schlafen an, nur wacher.
Dann drückte jemand den "Auslöser", ich erinnere mich nicht, ob sie das war oder ich oder etwas ganz anderes. Etwas explodierte in mir, ich im nächsten Augenblick zerbrach das Brett in zwei Teile. Ich weiß nicht wie. Ich blickte verwundert auf meine Hand, die aussah wie immer und sich wieder weich anfühlte. Dieser Moment kam mir vor, als ob die Welt sekundenlang angehalten hatte um diesen Schrei von mir zu hören, um mein Brett brechen zu sehen.
Ganz sicher haben die vielen Jahre diesen perfekten Moment romantifiziert, ich bin mir bewusst, dass es ganz sicher nicht so unglaublich fantastisch sein wird, wenn ich in meinem neuen Leben wieder ein Brett zweiteilen werde. Ich will auch nicht behaupten, dass damals etwas wirklich magisches mit mir passiert ist, ich habe mich befreit gefühlt von mir (ein bisschen schwer zu verstehen) und mich zum ersten und einzigen Mal wirklich stark gefühlt in meinem Leben. Ich war ein Teil der Gruppe, im Takt - nicht aus dem Takt, wie ich mich regelmäßig fühlte und fühle. Ob da jetzt nun wirklich irgendetwas Besonderes war oder nicht ist egal vor dem Hintergrund, wie sehr es mich verändert hat.
Ich will wenigstens noch ein Mal den Blitz spüren und hören, der durch meinen Körper fährt und mich verwirrt und ehrfurchtsvoll zurück lässt. Dafür ist mir kein Weg zu weit, in mir weiß ich, dass es möglich ist und wenn es den Rest meines Lebens dauert. Deshalb ist mein Nickname im Blog Kiai. Weil das mein Treibstoff ist, mich durch die Jahre zu kämpfen.
Bildquelle
Der perfekte Moment. Mein Herz schlägt laut in meinem Kopf, ich höre auf nichts außer der Stimme der Lehrerin. Ich kann mich heute nicht daran erinnern, was sie gesagt hat, ich erinnere mich nur daran, dass es hypnotisch wirkte. Ich spürte Kraft in mir, meine Faust fühlte sich hart an, ich sah auf das Brett, vor dem ich kniete. Ich atmete im angegeben Takt, ich dachte für die Momente im angegeben Takt. Es fühlte sich fast wie Schlafen an, nur wacher.
Dann drückte jemand den "Auslöser", ich erinnere mich nicht, ob sie das war oder ich oder etwas ganz anderes. Etwas explodierte in mir, ich im nächsten Augenblick zerbrach das Brett in zwei Teile. Ich weiß nicht wie. Ich blickte verwundert auf meine Hand, die aussah wie immer und sich wieder weich anfühlte. Dieser Moment kam mir vor, als ob die Welt sekundenlang angehalten hatte um diesen Schrei von mir zu hören, um mein Brett brechen zu sehen.
Ganz sicher haben die vielen Jahre diesen perfekten Moment romantifiziert, ich bin mir bewusst, dass es ganz sicher nicht so unglaublich fantastisch sein wird, wenn ich in meinem neuen Leben wieder ein Brett zweiteilen werde. Ich will auch nicht behaupten, dass damals etwas wirklich magisches mit mir passiert ist, ich habe mich befreit gefühlt von mir (ein bisschen schwer zu verstehen) und mich zum ersten und einzigen Mal wirklich stark gefühlt in meinem Leben. Ich war ein Teil der Gruppe, im Takt - nicht aus dem Takt, wie ich mich regelmäßig fühlte und fühle. Ob da jetzt nun wirklich irgendetwas Besonderes war oder nicht ist egal vor dem Hintergrund, wie sehr es mich verändert hat.
Ich will wenigstens noch ein Mal den Blitz spüren und hören, der durch meinen Körper fährt und mich verwirrt und ehrfurchtsvoll zurück lässt. Dafür ist mir kein Weg zu weit, in mir weiß ich, dass es möglich ist und wenn es den Rest meines Lebens dauert. Deshalb ist mein Nickname im Blog Kiai. Weil das mein Treibstoff ist, mich durch die Jahre zu kämpfen.
Kiai - 23. Jan, 08:03