Japan

Sonntag, 26. April 2009

Japanisch: Hänsel und Gretel Version

Bei uns erzählt das Märchen Hänsel und Gretel davon, wie Kinder in schlechten Zeiten im Wald ausgesetzt wurden. Das ist ein sehr westliches Vorgehen. Eine vergleichbare Geschichte habe ich letztens in Japan gefunden, da werden in schlechten Zeiten allerdings die Alten auf den Berg hinauf gebracht. Hintergrund der mitgeliefert wurde ist, daß in Japan die Jungen ihr Leben noch vor sich haben und deshalb die Alten "verzichten" während in der westlichen Welt die Kinder vor allem als Arbeitskräfte gesehen wurden (zum Zeitpunkt der Märchenlegung) und wenn diese noch zu jung waren und ihren Beitrag nicht leisten konnten, waren sie unnötige Esser. Ich meine letztenendes ist aus heutiger Sicht alles beides ganz schrecklich - ob nun Kinder oder Alte, ausgesetzt werden sollte niemand. Vor dem Hintergrund der Geschichte ist es jedoch wohl nachvollziehbar.

Über Shintoismus und Naturgewalten

Der Shintoismus ist die älteste Religion in Japan. In meinem Hörbuch "Japan hören" habe ich erfahren, dass Shinto "Der Weg der Götter" heißt.

Japan wird und wurde regelmäßig durch die geografische Lage bedingt von Naturkatasrophen heimgesucht.

"Um der zerstörerischen Kraft der Natur nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, suchten die Menschen die Hilfe der Götter."

So soll der Shintoismus entstanden sein. "Es gibt keinen Gründer, keine Offenbarung ..." heißt es weiter, "vermutlich gab es einfach nur das Bedürfnis, die Götter milde zu stimmen, damit die Reisernte vor den Sturmfluten bewahrt wurde und die Häuser den Erdbeben standhielten. Die Ordnung des Kosmos musste gegen das Chaos der Zerstörung abgesicht werden, das lebenspendende Licht sollte die totbringende Finsterniss überstrahlen." (Zitat aus "Japan Hören: eine musikalische Reise von der Mythologie bis in die Gegenwart)

Wenn ich einen Schritt in die Richtung meines Beitrages über die Bedeutung der Kata für Japan mache, taucht ein interessanter Zusammenhang auf.

Ich zitiere aus dem gestrigen Text

Es geht also um das Erhalten der Idee, die Tradition steckt in der Form nicht in der Materie.

Durch die Naturkatastophen und die damit einhergehenden Zerstörungen wird mir nicht nur klar, warum die Hilfe der Götter erbeten wird sondern vor allen Dingen wird noch deutlicher, wie unglaublich wertvoll das Bewahren einer Idee, einer Form, der Tradition ist, wenn Du nicht weißt, ob die Materie, durch die sie im Augenblick repräsentiert ist, im nächsten Augenblick noch da ist. Da haben die Japaner eindeutig nicht an das Gewinnen gegen die Naturgewalten gedacht (was hinsichtlich der Kraft der Natur wahrscheinlich auch nicht möglich wäre), sondern daran, wie sie nicht verlieren. Ein sehr beeindruckender Umgang mit der Fülle und Leere des Gegners...und des Lebens. Diesen Kreis kann ich wiederum mit einem Zitat zurück zum Shintoismus schließen Die Ordnung des Kosmos musste gegen das Chaos der Zerstörung abgesichert werden[...]Es ist immer wieder schön zu spüren, wie sich Alles in Allem findet, wenn man nur genau hinschaut.

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Ich habe gerade wieder ein bisschen in meinem NICHT-Sprachkurs Japanisch geschmökert und dabei eine interessante Geschichte gefunden. In der Geschichte fängt ein Mann an zu weinen. Die Autorin erzählt dazu, dass der Spruch "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" den der ein- oder andere zumindest als Kind gehört hat, wenn er nicht weinen sollte, gar nichts mit Indianern zu tun hat sondern aus der westlichen Welt kommt. Die Indianer haben ihren Gefühlen durchaus geschlechtsunabhängig Ausdruck verliehen. Nur in der westlichen Welt gelte es als unmännlich, durch Tränen seine Gefühle zu zeigen - in Asien beispielsweise wäre das voll ok, wenn auch das männliche Geschlecht bei intensiven Gefühlsregungen mal "übermannt" würde.

Ja und Nein und eine praktische Geste

Ich habe HIER gelesen, dass Japaner ein direktes Nein (iie) gerne vermeiden, weil es als unhöflich gilt. Es ist kommunikativ sehr interessant, wie ein Japaner lt. der Quelle denn ein Nein zum Ausdruck bringt - er wird mit einer höflichen Ausflucht versuchen, ein Nein durch die Blume zu reichen. Z.B. in dem er sagt "Lassen Sie uns das noch mal überdenken". Die andere Form des höflichen Nein-Sagens funktioniert durch Ignorieren. Dabei wird in der Quelle als Beispiel ein Brief angeführt, in dem eine Frage enthalten ist und über die der Japaner in seiner Antwort hinweg gehen würde, wenn die Antwort Nein wäre. Es wäre kein einfaches Vergessen sondern nur die Vermeidung des Nein. Es ist für uns sicher schwierig, aus diesen Äußerungen und Verhaltensweisen ein Nein zu erkennen - und damit ist das Risiko hoch, den Japaner zur "Unhöflichkeit" eines Nein zu zwingen.

Gleichermaßen bedeutet Ja (hai) dem Japaner nicht unbedingt das gleiche, wie uns. Japaner nutzen lt. Quelle häufig das hai und meinen damit nicht unbedingt Zustimmung sondern durchaus einfach nur "ich habe gehört" - vergleichbar mit unserem aktiven Zuhören. Zustimmung ist auf Grund des fehlenden Plurals in der Sprache wahrscheinlich weniger notwendig wie bei uns - welchen Sinn hat eine Zustimmung, wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass es ohnehin mehrere Möglichkeiten gibt ohne diese konkret nennen zu müssen (können)?

Nicht thematisch passend aber dennoch interessant fand ich folgende Geste, die hier bei uns eingeführt einige "Tänze" in der vollen Innenstadt ersparen könnte: "Ganz besonders ungewohnt wirkt auf uns die Geste, für die unsere Körpersprache kein Pendant kennt: Will man zwischen zwei einander zugekehrten Menschen hindurchgehen, so zieht man die ausgestreckte Hand senkrecht von oben nach unten, als wollte man sich zwischen den beiden einen Weg schneiden. Diese Geste warnt vor der Störung und ist sehr höflich. "

Donnerstag, 1. Januar 2009

Shogatsu

Der Neujahrstag ist einer der wichtigsten traditionellen Feiertage in Japan, das besonders mit der Familie begangen wird.

Es gibt einige für mich interessant erscheinende Bräuche. Beispielsweise werden wie bei uns zu Weihnachten Postkarten verschickt, Neujahrskarten. "Heute ist es fast eine Pflicht, Freunden und Personen, denen man Respekt schuldet, Neujahrskarten zu schreiben, Personen in höheren Positionen erhalten jährlich einige hundert Karten, Ladeninhaber verschicken entsprechend viele Karten."nengajo ist übrigens das japanische Wort für die Neujahrskarte.

Übrigens liest es sich sehr lustig, daß es in Japan für die Neujahrskarten extra Postkästen gibt - der Japaner muss dann den Zusatz nengajo auf den Umschlag schreiben und der Brief wird dann exakt am 01. Januar zugestellt. Daran sieht man, wieviel Wert da auf die pünktliche Zustellung gelegt wird.

Kinder bekommen in Japan traditionell ein Taschengeld in farbigen Umschlägen zugesteckt, das nennt man Otoshidama. Die Höhe des Betrages richtet sich nach dem Alter des Kindes. Ein weiterer schöner Brauch ist das Verteilen kleiner Beutel mit Reiskuchen und einer Mandarine, womit vor allem reiche Leute und große Geschäfte Glück verteilen. Der Reiskuchen heißt Mochi und aus ihm wird auch die Neujahrsdekoration hergestellt, Kagami Mochi genannt.

Quelle: Wiki

Bei dem Wort Shogatsu erinnere ich mich auch noch mal an den Text von Herrn Nöpel im Kampfkunst als Lebensweg, wo er erzählt hat, die ersten Wochen eines neuen Jahres heißen in Japan sho gatsu und damit sei der Erste im Sinne des ersten, nicht des Besten gemeint. Er erzählt in dem Text davon, wie der 1. Dan einzuordnen ist und nimmt sho gatsu als Beispiel für seine Erklärung.

Montag, 25. August 2008

Do you speak "Japan"?

Well, some weeks ago I came across the thought, that it might be helpful to get some information about the japanese language in general even though I do not intend to learn it at the moment. I am not known for being good at grammar or in following certain rules, I usually just talk (or write) my way through or out of things :-) . But knowing some facts about a foreign language may help to better understand the people, the culture. And in case of karate it's (mostly) the ancient japanese culture it is coming from. Let me cite Vera Birkenbiehl who said that you can't think what you can't speak.

In my beginning studies of the basic principles of japanese language the first thing I found out is that they have no plural form. Talking about bottles or trees this is not that impressing as it is when it comes to immaterial words as truth, integrity, opinion or candor. Or, in my special case - (karate) "do". A japanese person probably knows it could be one or many if you are talking about opinion for example and they would never understand our western habit of persisting on our viewpoints instead of being cool, just knowing that every viewpoint is just one of many by nature. Interesting stuff, Í must say.

The book I use for my studies is "Von Null Ahnung zu etwas Japanisch. Dies ist kein Sprachkurs " where I found that news about the plural-free japanese. I look forward to more explorations on japanese culture by the language and keep you posted :-) By the way: the book is worth every cent.

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Karate ist ein Weg zu leben. Als solches bildet es einen Charakter, der ein vollkommen anderer ist als der, der im Sport entstehen kann. Karate übt man weder zum Spaß noch für einen Preis. Yabu Kentsu, Okinawa-Te Meister (1863 - 1937) Itosu-Schüler

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