Philosophie

Dienstag, 14. April 2009

Leben & Tod???

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Ich habe von meiner Trainingseskapade von Sonntag noch ordentliches Muskelziehen in Oberschenkeln und Po sowie sehr deutlich Bauchmuskelkater und einen noch leicht betroffenen Oberkörper, die Brustseiten bis zu den Achseln hat es noch am schlimmsten getroffen.

Eigentlich wollte ich heute im Gym nur Reha machen, also bisschen Sauna und Quasseln und heute abend schwimmen um die Muskulatur zu lockern weil morgen Rückentag ist und ich fit sein möchte.

Mein Lieblingsexperte hat mir gestern etwas gesagt, was mich bis heute nachhaltig beschäftigt hat und mich zu einem kleinen Match mit meinem inneren Schweinehund getrieben hat. Er sagte mir gestern, daß Abnehmen nie mein übergeordentes Ziel war sondern Karate trainieren und daß dies vielleicht den Unterschied in der Motivation ausmacht.

Mir ist dazu heute so beim Obstsalat essen (Frühstück) mit meiner Barkeeperin aufgefallen, daß dahinter ein ganz anderes Prinzip steckt, eine andere Denkweise. Ich habe von Anfang an viel recherchiert, ich bin einfach so - ich suche ständig nach Antworten, wühle mich neugierig überall durch auch wenn ich Sachen noch nicht verstehen kann, interessieren sie mich. Als ich Ende 2006 mit dem Gedanken spielte, Karate endlich zu lernen was ich schon immer will, las ich irgendwo im Netz einen Text, den ich ärgerlicher Weise nicht mehr finde. Er behandelte traditionelles Karate und erklärte mir, daß es bei Karate nicht darum ging, wie schön die Technik aussieht oder wieviele Techniken Du kennst, es ginge letztenendes immer um Leben und Tod, damals ganz unmittelbar und heute wäre es ein sinnvolles Mindset um jeder Übung, jedem Atemzug die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die damals überlebensnotwendig gewesen wäre. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und der Gegner hätte das Licht gelöscht, das in Dir ist. So wie eben 1000 Schläge nichts sind, es zählt nur der eine einzige, der wirklich trifft.

Leben & Tod, darum geht es doch immer irgendwie wenn wir uns mit unserer Existenz beschäftigen. Rauchen verkürzt das Leben, Übergewicht auch, Bewegungsmangel bedroht ebenso das Leben wie langanhaltender psychischer Stress. Es stellt sich also im Grund immer die Frage: wie tot bist Du? Ich will jetzt nicht behaupten, daß die Welt von Zombies bevölkert ist - obwohl *grübel* - wenn ja, darf ich dann bitte ihr Präsident sein? Spaß beiseite, ich widerhole die Frage: wie tot bist Du?

Wieviel Leben steckt in Deinem Körper, wie glücklich bist Du, wieviele Träume hast Du Dir erfüllt , welche Ziele hast Du? Die Fragekette könnte seitenlang werden um zu checken: wieviel Leben steckt nun eigentlich in mir? Als ich 100 kg mehr gewogen habe, da war ich nicht halb so lebendig wie jetzt, es kommt mir rückblickend vor, als war ich fast tot. Ich konnte kaum zwei Stockwerke hoch laufen, ich habe nur für die Arbeit gelebt und dafür, irgendwas leckeres zu kochen. Dann schlafen, aufwachen und den vom Gewicht schmerzenden Körper den ganzen Tag ertragen. Scheiße sowas. Das ist wirklich zombiehaft, es hat für mich nichts mit Leben zu tun.

Also, bei meiner Veränderung geht es letztenendes um Leben und Tod: wieviele Jahre verlängert sich meine Lebenserwartung durch meinen gesunden Lebenswandel, dadurch daß ich meinen Körper ertüchtige und gut ernähre? Ich ringe dem Tod ein paar Jahre ab, davon bin ich überzeugt. Noch dazu ist die Qualitätssteigerung erheblich, es kommt ja stets auch auf Qualität an, nicht nur auf Quantität. Als mir das heute eingefallen ist habe ich gedacht: ich muss das spüren, jetzt gleich. Also bin ich mit schmerzenden Muskeln zum Crosstrainer gegangen und habe meine halbe Stunde Intervall auf Stufe 12 gemacht, es war die Hölle - aber es war etwas, was ich noch vor dem obrigen Gedanken nicht für möglich gehalten hätte, auf einem fiesen Muskelkater auch noch Crosstrainer zu machen. Das soll keine Gewohnheit werden - aber der Kampf Mann gegen Mann mit dem inneren Schweinehund hat mir den Beweis geliefert, daß ein starker Geist/Wille so manches Fünkchen mehr an Leben aus uns herausholen vermag, wie nur ein starker Körper. Beides hätte ich gerne, da ist noch eine Menge Arbeit nötig, eine Menge Showdowns mit meinem inneren Schweinehund, die mich immer weiter vorwärts treiben und konstant fordern. Die beste Version von mir selbst werden wollen, das ist die ganze Mission die hinter dem Leben & Tod Gequatsche steckt denke ich.

Ist es vielleicht die Aufgabe eines jeden Menschen, dem Tod soviel Leben abzuringen, wie es möglich ist?


" Das wichtigste im Leben ist die Zeit. Leben bedeutet mit der Zeit richtig umgehen."

Bruce Lee

Ich wollte Euch eigentlich heute noch zwei neue coole Apps auf meinem Iphone vorstellen, jetzt bin ich zu müde weil Körper = aua. Naja, mache ich morgen.

Sonntag, 11. Januar 2009

Philosophie

Donnerstag, 1. Januar 2009

Mensch werden

Am habe ich geschrieben, ich habe über das Mensch werden nachgedacht.

Jetzt habe ich in einer langen Liegung in der Badewanne endlich die Zeit und Muße gefunden, die "Menschwerdung" im Text zu finden. Eigentlich hätte ich es mir gleichen denken können, wenn mich "Nebensätze" in Texten aufhalten, dann stammen die aus Kampfkunst als Lebensweg und höchstwahrscheinlich von Fritz Nöpel.

Es folgt ein kurzer Auszug aus der Passage, in der Herr Nöpel erläutert, warum jemand mit dem 1. Dan kein Dojo leiten sollte und dann erklärt, ab wann sich erst auf dem Weg bewegt wird, was nach der Auffassung Herrn Nöpel der 2. Dan ist.

"Da fange ich an mit ernsthafter Charakterschulung. Mein Charakter verwandelt sich jetzt endgültig zu dem, was ich "Mensch werden" nenne.

Die Formulierung "Menschwerden" ist irgendwie in meinem Kopf kleben geblieben, ähnlich wie Wasser(r)EIS *hihi* und hat mich monatelang immer mal wieder beschäftigt.

Wenn Du diese Textstelle oben liest, welche Frage wirft Sie bei Dir auf?



Hm, vielleicht ist Dir keine Frage eingefallen, oder eine ganz andere als mir (--> mail mir *neugier*). Ich fragte mich durch diese Textstelle: was ist eigentlich ein Mensch?

Wiki hat darauf eine sehr biologisch lautende Antwort: "Der Mensch (Homo sapiens) ist innerhalb der biologischen Systematik ein Säugetier aus der Ordnung der Primaten (Primates). Er gehört zur Unterordnung der Trockennasenaffen (Haplorrhini) und dort zur Familie der Menschenaffen (Hominidae). "

Trockennasenaffe - das klingt doch wie eine Beleidigung, oder nicht? Die biologische Einordnung ist ohne Zweifel interessant aber nicht sehr hilfreich, sie gibt nicht die Antwort sondern konkretisiert die Frage: welchen Charakter hat ein Mensch? Also im Grunde, wie muss ich mich verändern, wenn ich ein Mensch werden wollte abgesehen von meinem biologischen Status? Kann man in diesem Sinne überhaupt irgendwann ein Mensch werden oder ist es das Streben selbst, was zum Menschen in diesem Sinne macht und das Mensch-werden zum Do?

Oder ordne mal aus Spaß Deine Gedanken mit der Frage: was ist menschlich? Was ist für Dich menschlich? Jeder einzelne Herzschlag verändert doch da die Antwort, je nach Perspektive, je nach dem was der Moment gerade erfordert kann die gleiche Handlung menschlich und unmenschlich sein. Daran sehe ich, wie gut diese Metapher von Herrn Nöpel funktioniert, fast immer wenn ich etwas über dieses Do gelernt oder geschrieben habe, war dies Teil des Fazits.

Das tote Reh

Da fällt mir eine Geschichte ein, etwas Erlebtes. Ich war ungefähr Zehn und bin mit Onkel Robert im Winter zum Schuhekaufen gefahren. Wir fuhren über eisige Landstraßen durch ein Waldgebiet, es dämmerte bereits da sprang ein Reh auf die Straße, direkt vor dem Auto. Bei ungefähr 70 km/h krachte es ganz schön - das Reh wurde an den Straßenrand geschleudert. Ich war total aufgelöst, ich erinnere mich noch. Onkel Robert ist ausgestiegen, da Reh machte unbeschreiblich jammernde Geräusche, das Auto hatte nur ein paar Dellen. Er guckte nach Dem Reh , ich stieg dann auch aus und näherte mich an das Reh an. Es hat mir so leid getan, ich hätte mich am liebsten hingesetzt und seinen Kopf festgehalten und ihm gesagt "Stirb nicht, wird ja gleich alles wieder gut." Ich habe mich nicht so nah rangetraut und das Reh hat auch ganz schön gestunken. Onkel Robert hat mir dann erklärt, daß das Reh schlimme Schmerzen hat und er jetzt machen wird, daß es keine Schmerzen mehr hat. Er hat dem Reh dann den Kopf umgedreht, es hat einmal geknackt und das Reh war tot. Dem Reh gegenüber war das fair. Onkel Robert hat eine große Landwirtschaft und ist hauptberuflich Schlachter - für ihn war es das natürlichste von der Welt, die Qualen des Tieres schnell zu beenden. Wenn Du 10 Jahre alt bist und die riesigengroßen Augen des Rehs siehst und es jammern hörst, dann kommt Dir trotzdem nicht in den Sinn, daß es total richtig so ist. Wie gesagt "...stirb nicht...!" . Ich war noch sehr lange sauer auf Onkel Robert weil ich das Gefühl hatte, er hat das Reh ermordet.

Bei aller Schwierigkeit der Definition von Menschlichkeit gibt es meiner Meinung nach eine Konstante in der Menschlichkeit und das ist jener, der sie in sich trägt, jener der Mensch ist.

Ist Dir was aufgefallen? Ich habe keine Antwort gefunden auf meine Frage, was den Mensch zum Menschen macht, keine Antwort die sich schreiben lässt und dennoch ist da soetwas wie eine Antwort in mir drin. Wie soll ich das beschreiben? Es ist soetwas wie eine tiefe Zufriedenheit mit der Erkenntnis, daß ich keine konkrete Antwort finden kann die eine längere Gültigkeit hat als ein oder zwei Herzschläge.

Für mich bleibt allerdings noch eine andere Fragen offen: wie ist Herr Nöpel darauf gekommen, den Weg als Mensch werden zu bezeichnen? War es ein Zufall in der Wahl der Metapher oder liegt dem eine Absicht inne, soetwas wie eine versteckte Botschaft? Na jedenfalls ist es eine sehr interessante Grundlage für philosophische Fragerunden in meinem Kopf :-)

Von Sushi zu Do

Schon ein paar Tage irrt mir eine Frage im Kopf herum. Im Buch von meinem Lieblingsexperten steht u.A. folgender Satz:

"Doch die Übung im Zazen kann dem kata eine neue Dimension eröffnen. [...] Das kata muss durch die Übung mit dem Geist verschmelzen, desto stärker der Geist, desto stärker das kata."

Der Inhalt der Sätze ist merkwürdiger Weise weniger etwas, an dem meine Gedanken haften geblieben sind, in diesem Fall war es die Form selbst. Das hat eine gewisse Doppeldeutigkeit, weil es ja inhaltlich widerum im kata - um Form - geht.

"dem kata, das kata"?
Klang mir im Kopf grammatisch inkorrekt, deshalb haben mich die Zeilen verfolgt. Ich schreibe immer die kata, eben weil die Form, nicht das Form, dem Form. Weil incorrectness in einem willentlich gesetzten Text - wie beispielsweise einem Buch - durchaus Mittel zum Ausdruck sein kann, lohnte sich für mich der zweite geistige Blick durchaus.

Heute mitten auf der Auffahrt zur A45 ist mir meine persönliche Antwort eingefallen, nach dem die dusselige und für die Außenwelt unerheblich erscheinende Frage nun tagelang durch mein System gegeistert ist. Vor mir fährt ein Chinabringdienst total langsam auf die Autobahn auf, ich denke mir, der findet das Gaspedal nicht oder so. Ich fahre ein bisschen dicht auf, weil auf der A45 ein LKW nahe kommt und ich keine Lust habe, den im Kofferraum zu haben. Da lese ich auf dem Chinabringdienstauto, daß die eine große Auswahl an Sushis haben. Ja so stand es drauf: Sushis. Sushi ist doch schon der Plural, quasi Singular und Plural in einem denke ich mir, gefolgt von dem Gedanken, daß Sushi in einem Chinabringdienst auch nicht so recht passt. In dem Moment folgt eine weitere Antwort von innen, nämlich jene, daß derjenige, der diesen Druck genehmigt hat, das japanische Wort Sushi genommen hat und in unsere westliche Grammatik mit einem chicen wie überflüssigen, plural-produzierendem 's' zwangsintegriert hat.

Das Denkkonzept ist es, mein eigenes westliches Denkkonzept, was überhaupt zu der Frage des "der, die, das kata" geführt hat. Es gibt ja nicht nur keinen Plural im Japanischen - die Zuweisung von Geschlechtern für Sachen gibt es dort gar nicht, wie bei uns die Tasse, der Beutel oder eben die Form. Das wird ja überhaupt nicht unterschieden, ein Japaner könnte zunächst gar nicht verstehen, wie so eine Tasse zu einem Geschlecht kommt.

Daraus folgt, daß ich mit jedem Artikel, den ich vor kata setze, automatisch richtig liege - und gleichermaßen falsch. Für unseren deutschen Sprachgebrauch macht es also überhaupt keinen Sinn, mir über das Geschlecht von kata und dem daraus resultierenden, korrekt gewählten Artikel Gedanken zu machen. Der kata, die kata, das kata. Alles richtig. Alles falsch. Einer kata ein Geschlecht verpassen zu wollen ist also ein rein westliches Problem. Ich lerne durch diese Erkenntnis vor allem, wie verschleiert die Sicht auf die Welt durch den eigenen Blickwinkel wird, wie unauffällig sich das eigene Wertsystem überträgt und Dinge bewertet, die damit nicht bewertbar sind.

Ich erinnere mich durch Sushis auch noch mal an meinen Artikel Do you speak japan und diesen Satz "In my beginning studies of the basic principles of japanese language the first thing I found out is that they have no plural form. Talking about bottles or trees this is not that impressing as it is when it comes to immaterial words as truth, integrity, opinion or candor."

Heute möchte ich mir dazu noch mal eine andere Frage stellen: Wenn es im Japanischen keinen Plural gibt sondern die japanische Denkweise grundsätzlich eins oder mehrere hinter einem Wort gestattet, wie kommt es dann, daß immer von dem WEG gesprochen wird, obwohl ein fehlender Plural und die japanische Denkweise dazu genauso einen kategorischen Plural bedeuten können. Also im Grunde kann Do genauso WEGE bedeuten. Und dieses kleine extra E , was in der deutschen Sprache aus einem Weg plötzlich viele macht, erscheint mir nicht gerade unwichtig wenn ich dran denke, was ich beispielsweise vom Kuro Obi Film über Do gelernt habe.

Durch die verschiedenen Konflikte, denen alle drei Schüler in dem Film ausgesetzt waren und die vielen grundsätzlichen Fragen, die mir entstanden sind, habe ich vor allem eins erkannt: wie schwierig es ist, eine klare Antwort zu geben wie „ja, genauo so ist das richtig, so ist das nach den Regeln, so ist das gut oder ja, das ist Do.“ Vielmehr ist es eine ständige Auseinandersetzung mit den verschiedenen Möglichkeiten,Versuchungen und Härten die das Leben bietet und teilweise fordert. Nichts ist nur schwarz oder nur weiß, es gibt kein Licht ohne Schatten und es gibt keinen Menschen ohne Fehler. Letztenendes bleibt der Zweifel, wirklich auf dem richtigen Weg zu sein, ein Teil von allem und das macht die fortwährende Beschäftigung mit sich selbst, dem Leben und der Welt für mich zu dem, was ich mit Do assoziiere.


Eben diese Erkenntnis aus dem Film war doch, es gibt ihn nicht, DEN Weg. Es gibt EINEN Weg, einen für jeden, und jeder Weg ist anders weil jeder Mensch anders ist. DO erscheint mir also kein feststehendes Konzept zu sein sondern sich ständig zu entwickeln, mit und in dem Menschen, der ihn anstrebt und geprägt von dem, was diesen Menschen umgibt. Etwas erst gar nicht zu haben - wie beispielsweise eine Pluralform - öffnet ganz andere Denkmöglichkeiten.

Genau der kategorische Plural könnte es sein, der DO eben so schwierig macht weil ständig alle Möglichkeiten da sind, viele WEGe offen sind und es einem selbst obliegt, die Balance zu halten, richtig mit den Dingen umzugehen, die im eigenen Leben passieren, sich gut und richtig zu verhalten - eben genau weil es kein Rezept gibt, das allgemeingültig für jeden funktioniert und immer richtig ist.

Zanshin



Ich hatte ja geschrieben, daß ich Henka für den Grund hielt, warum einige "Sterne" bei der Kata heller strahlen als andere. Mein Lieblingsexperte meinte, ich sollte Zanshin dazu angucken.

Etwas ungewöhnlich mag der Anfang meiner Recherche sein, eine Sicherheitsfirma die sich Zanshin Security nennt, erklärt den Begriff seinen Kunden auf eine schöne, allgemeine Weise:

"On a more personal level, zanshin reminds us to remain aware of the moment. Life is full of distractions, and while we constantly plan for tomorrow, we must remember to pay attention to the present. When we remain mindful of our current surroundings and our place in them, we can take action as it is needed, and savor our time as it goes by. "

Bei Wiki erfahre ich über Zanshin  (残心, jap. balancierter Geist), daß es sich dabei um ein Konzept aus den japanischen Kampfkünsten handelt und es bezeichnet den Zustand erhöhter Wachsamkeit, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration nicht nur, aber insbesondere in Kampfsituationen auch nach einem erfolgreichen Angriff.

Zanshin unterscheidet sich nach äußere Aspekten und inneren Aspekten.

Äußerlich zählt die korrekte Haltung (Shisei), korrekte Augenkontrolle (Metsuke), der korrekte Abstand zum Gegner (Maai) zu Zanshin, innerlich "unter anderem" Harmonie (Riai) und Absichtslosigkeit. Das "unter anderem" wird leider nicht näher definiert. Im Kampf ist das Ziel von Zanshin Lockerheit und Spontanität gepaart mit Kampfgeist. Elementarer Bestandteil ist, die Aufmerksamkeit nach einer Kampfaktion nicht abrupt fallen zulassen, sondern zuerst kontrolliert und bewusst wieder Maai herzustellen.

Interessant fand ich diesen Satz : "Zanshin wird auch verstanden als "der Geist/das Herz, der/das unbeweglich bleibt" - er erinnert mich an eine Passage in Kampfkunst als Lebensweg, die die Überschrift trägt "Das Herz nicht bewegen" und deren Inhalt ich gerade nicht erinnere - die Überschrift ist bei mir hängen geblieben weil mir die Formulierung viele Assoziationen ermöglicht hat und zudem sprachlich schön ist.

Schön ist die weitere Definition des Wiki Authors: "Um in Situationen äußerster Herausforderung im Vollbesitz seiner Möglichkeiten zu bleiben, muss man gleichmütig, ja gewissermaßen "kaltblütig" sein. So lange das Herz beweglich ist, ist man "heißblütig" und lässt sich zu unbedachten Aktionen hinreißen. Zanshin stellt demnach - hervorgerufen durch ein "unbewegliches Herz" - eine "positive Kaltblütigkeit" dar, aus der heraus es gelingen mag, menschlich zu handeln."

Weiterhin habe ich den Artikel Philosophy of the Martial Arts bei Genbukai gelesen und folgende Ergänzung gefunden, die auch zu Kime einen weiteren Aspekt liefert:

"Kime, sometimes referred to as Ki or Chi, and Zanchin are important philosophical terms and play an important part in all martial arts. Kime or "spirit" is the backbone of most martial arts systems. It is what martial artist use for inspiration, ideas, courage and focus. Zanchin is also used in conjunction with Kime. Zanchin or "state of total awareness" is also used when training and in combat. Zanchin allows the martial artist to be aware of what's around him, to have a sort of sixth sense, brought about by experience and instinct.

The Samurai used his Zanchin during battle in order to properly prepare his mind for victory or death. "

Kihon, Kata, Kumite - Gedanken

Vor einigen Tagen hatte ich ja schon angedeutet, dass ich aus verschiedenen Gründen entschieden habe, mich doch schon mal ein bisschen mit Kumite zu beschäftigen. Das habe ich heute morgen mal wieder bei Youtube ergebnislos versucht - ich schaue mal, ob ich "woanders" ein paar Clips rausziehen kann. Jedenfalls versuche ich gerade den Film "Inside the Art of Okinawan Goju Kumite" auf mein Iphone zu ziehen - ich hoffe mal, da irgendetwas zu finden, was ich für mich bereits jetzt verstehen kann. Ich gucke mir gerne die Kämpfe an und fühle mich absolut fasziniert von deren Geschwindigkeit und Präzision - die verschiedenen Kumiteformen zu unterscheiden - das könnte ich jedoch nicht. Ärgerlich, wo es doch letztenendes das Sprechen ist, was mich am Ende interessiert.

Um das zu erklären: Ich habe für mich persönlich bisher folgende Erklärung gefunden, um Kihon, Kata und Kumite miteinander in Verbindung zu bringen. Ich habe es auf Sprache übertragen und das sieht dann so aus:

Kihon lernt Dir die Worte, Kata die Grammatik und Kumite (& Bunkai) ist dann eben die Anwendung von beidem, das (freie) Sprechen. Ich weiß nicht, ob das für Insider schlüssig klingt, mir hilft es ungemein - auch in der Wahrnehmung der Wichtigkeit jedes einzelnen Teils der Lehre. Logisch habe ich Dinge, die mir besser gefallen als andere. Letztenendes ist mir aber auch klar, dass flüssiges Sprechen nur dann möglich wird, wenn ich sowohl meine Vokabeln lerne (Kihon) und weiß, wie ich aus den einzelnen Vokabeln Sätze bilde (Grammatik/ Kata) und erst dann kann ich in der neuen Sprache (Karate) verstehen was gesagt wird und sinnvoll antworten, so daß ich verstanden werde (und wo niemand verletzt wird - egal ob nun das Gegenüber oder ich).

Mein Karate Trainingshandbuch

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Inspiration

Karate ist ein Weg zu leben. Als solches bildet es einen Charakter, der ein vollkommen anderer ist als der, der im Sport entstehen kann. Karate übt man weder zum Spaß noch für einen Preis. Yabu Kentsu, Okinawa-Te Meister (1863 - 1937) Itosu-Schüler

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